“Ganz okay, ich bin nur gestresst”

Wie normal diese Antwort doch geworden ist …. Ich selbst antworte häufig genau mit diesem Satz und hinterfrage ihn nur selten. Weshalb ist es heutzutage so selbstverständlich, dauerhaft “etwas gestresst” zu sein?

Meistens bemerken wir erst, wie gestresst wir wirklich sind, wenn unser Körper uns eine klare Grenze zeigt. Diese Grenze hat verschiedene Gesichter, aber die Meisten werden der ein oder andere Grenze bereits begegnet sein. Gerade in der Weihnachtszeit, “zwischen den Tagen” und zu Beginn eines neuen Jahres mit all den verbundenen Erwartungen, ist die Gefahr groß, die Schwelle des zu ertragenden Stresses zu überschreiten. Neujahrsvorsätze, der Rückblick des letzten Jahres, Überstunden, kurze Tage, Kälte, … all das zusammen kann ganz schön viel werden. Vielleicht sogar zu viel…

Schon länger stelle ich mir die Frage, warum es uns oft so schwer fällt, auf die Signale unseres Körpers zu hören?! Warum kennen so viele diese Signale nicht, oder warum ignorieren wir diese einfach?

Dieser Blogpost beschäftigt sich mit dem Thema Stress und allem, was dazu gehört. Außerdem beziehe ich meine eigenen Erfahrungen im Umgang mit Stress mit ein, und ja, auch für mich ist es ein langwieriger Prozess mit vielen kleinen Schritten vorwärts und einigen Großen zurück.

Wenn du also im nächsten Jahr nicht mehr mit der Überschrift dieses Blogs auf die Frage antworten möchtest, “wie es dir geht”, ließ gerne weiter.

Was ist Stress überhaupt?

Du kannst “Stress” wahrscheinlich bereits erklären, aber, ich wäre ja keine Ernährungsberaterin, die sich seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt, ohne trotzdem ein paar wissenschaftliche Fakten und Prozesse mit einzubeziehen;) Also…

Stress ist eine ganz natürliche und im Kern sinnvolle Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung oder Bedrohung. Diese Herausforderungen, die als "Stressoren" bezeichnet werden, können sowohl physisch als auch psychisch begründet sein. Der Körper reagiert auf Stressoren, indem er eine Reihe von physiologischen Veränderungen in Gang setzt, die als "Stressreaktion" oder "Kampf-oder-Flucht-Reaktion" (Fight- or- Flight) bekannt sind. (Es gibt zudem noch den “Freeze-Modus”, aber den werde ich in diesem Blog nicht mit einbeziehen.)

Die Physiologie des Stresses:

  1. Wahrnehmung des Stressors:

    • Der Prozess beginnt mit der Wahrnehmung eines Stressors, sei es eine unmittelbare physische Gefahr oder eine psychische Belastung.

  2. Aktivierung des Nervensystems:

    • Die Wahrnehmung des Stressors aktiviert das autonome Nervensystem, insbesondere den Sympathikus, der als "Kampf- oder Flucht-System" bekannt ist. (Der Parasympathikus agiert als sein Gegenspieler und ist in der Entspannung und Ruhe aktiv)

  3. Freisetzung von Stresshormonen:

    • Der Sympathikus stimuliert die Freisetzung von Stresshormonen, insbesondere Adrenalin (Epinephrin) und Noradrenalin, aus den Nebennieren. Etwas später wird zudem Cortisol ausgeschüttet. Im Gegensatz zu Adrenalin hat Cortisol eine längere Wirkdauer und ist am langsameren, aber länger anhaltenden Teil der Stressreaktion beteiligt.

  4. Mobilisierung von Energiereserven:

    • Die Stresshormone signalisieren dem Körper, Energiereserven freizusetzen. Dies führt zu einer erhöhten Herzfrequenz, erhöhtem Blutdruck und einer verstärkten Atmung, um den Körper auf die Bewältigung der Stresssituation vorzubereiten.

  5. Blutzuckeranstieg:

    • Stresshormone fördern die Freisetzung von Glukose (Zucker) in den Blutkreislauf, um den Muskeln zusätzliche Energie zur Verfügung zu stellen.

  6. Hemmung von "nicht dringlichen" Funktionen:

    • Unter Stress werden "nicht dringliche" Funktionen wie Verdauung, Immunsystem und bei Frauen manchmal sogar der Menstruationszyklus/ die Fruchtbarkeit vorübergehend gehemmt, um die verfügbare Energie auf die Bewältigung der stressigen Situation zu konzentrieren.

  7. Körperliche Reaktion:

    • Der Körper ist nun in einem alarmierten Zustand, bereit für Kampf oder Flucht. Diese physiologischen Veränderungen ermöglichen es dem Organismus, effektiv auf die Stresssituation zu reagieren.

Langfristige Auswirkungen von chronischem Stress:

Kurzfristig, bringt diese Stressreaktion einen großen Nutzen mit sich und kann sogar Leben retten (z.B. bei einem Unfall, wenn wir vor einer echten Gefahr weglaufen oder, wenn wir uns auf einen sportlichen Wettkampf vorbereiten). Wird dieser Stress allerdings chronisch und bleibt der Körper ohne wirklichen Grund konstant in einem Zustand von "Fight-or- Flight”, kann dies fatale Folgen haben. Dazu gehören Probleme wie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Hormonstörungen (bei Frauen) und eine geschwächte Immunfunktion.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Stressoren reagiert und dass Bewältigungsstrategien individuell variieren können. Bei diesem Prozess spielt “Resilienz” eine große Rolle (, aber das ist ein Thema für einen weiteren Blogpost ;)

Kommen dir diese Symptome bekannt vor?

Wie bereits erwähnt, kann chronischer Stress fatale Folgen haben. Deshalb möchte ich mich hier besonders auf die Warnsignale des Körpers und die ausgeprägten Symptome, im Zusammenhang mit chronischem Stress fokussieren.

Wenn du die folgende Liste ließt, möchte ich dich bitten ehrlich mit dir zu sein und für dich zu reflektieren, ob mehrere dieser Symptome auf dich zutreffen. Denn dann kann es gut sein, dass dein Körper in einem stark gestressten Zustand feststeckt, der dich langfristig wirklich krank machen kann.

Wenn dir viele dieser Symptome bekannt vorkommen, oder dich vielleicht sogar jetzt gerade beschäftigen, nutze diese Übersicht doch vielleicht, um heute zu entscheiden, etwas in deinem Leben zu verändern. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass dein Körper ansonsten früher oder später die Enddstation deiner körperlichen Kapazität erreichen wird. Ich mache meine Arbeit genau aus dem Grund, Dir dabei zu helfen, Dein ausgewogenstes und gesündestes Leben zu führen und ja, dabei spielt nicht nur Ernährung eine entscheidende Rolle.

Mögliche Warnsignale deines Körpers

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder frühmorgendliches Erwachen

  • Bauchschmerzen, Übelkeit, Verdauungsstörungen oder Veränderungen im Stuhlganz

  • Anhaltende Kopfschmerzen oder Migräne

  • Zunahme von Reizbarkeit, Nervosität oder leichter Gereiztheit

  • Verspannungen im Nacken, Schultern oder Rücken, begleitet von Muskelschmerzen

  • Appetitzunahme oder -verlust, emotionales Essen oder ungesunde Ernährungsgewohnheiten

  • Anhaltende Müdigkeit, sebst nach ausreichendem Schlaf

  • Schwierigkeiten beim Konzentrieren, Vergesslichkeit oder geistige Ermüdung.

  • Libidoverlust oder andere Veränderungen im sexuellen Verhalten

  • Gefühl von Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Stimmungsschwankungen

  • Rückzug von sozialen Aktivitäten und sozialer Isolation

  • Schlaflosigkeit, unruhiger Schlaf oder wiederholte Albträume

    Häufiges Erwachen um circa 3 Uhr nachts.

Endstation….

  • Ein Zustand, bei dem anhaltender Stress zu emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung führt.

  • Chronischer Stress kann das Risiko für die Entwicklung von Angststörungen und Depressionen erhöhen.

  • Langfristiger Stress kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.

  • Chronischer Stress kann das Immunsystem unterdrücken, was zu häufigeren Infektionen und einer verlangsamten Genesung führen kann.

  • Chronischer Stress kann zu langfristigen Verdauungsproblemen wie Reizdarmsyndrom führen. Er spielt zudem eine entscheidende Rolle bei Chronisch-Entzündlichen-Darmerkrankungen.

  • Langfristiger Stress kann die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen und das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.

  • Chronischer Stress kann Hautprobleme wie Akne, Ekzeme und Psoriasis verschlechtern.

  • Es gibt Hinweise darauf, dass chronischer Stress das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen kann.

  • Auch die Sinnesorgane reagieren auf Stress. Hörstürze und Tinnutus sind typische Stresssymptome.

Und was stresst dich?

Ich habe euch vor kurzem auf meinem Instagram-Profil gefragt, ob ihr gerade/ oft gestresst seid und eure Antwort war eindeutig. 91% der Teilnehmenden, haben mit “Ja” geantwortet und diese Zahl zu sehen war leider keine Überraschung für mich.

Für mich ergab sich daraus allerdings eine nächste Frage. “Was stresst dich denn gerade?”.

Darum soll es jetzt gehen.

Die Stressfaktoren im Leben werden auch als “Stressoren” bezeichnet. Wenn du dich zu den 91% zugehörig fühlst, ist es wichtig deine persönlichen Stressoren herauszufinden und zu verstehen. Denn nur dann, kannst du etwas daran verändern.

Die Liste , die du unten siehst, ist nur eine Orientierung für dich. Überlege dir gerne selbst, was dich gerade wirklich stresst und sei ehrlich mit dir.

Psychische Faktoren

  • Ständiges Vergleichen: Gerade in der heutigen Zeit mit Social Media, ist es kaum zu verhindern, täglich mit den Highlights und dem vermeindlich “perfekten Leben” der anderen konfrontiert zu sein.

  • Arbeitsdruck: Hohe Anforderungen im Beruf können zu psychischem Stress führen.

  • Zeitdruck: Enge Zeitvorgaben und knappe Fristen im STudium, Job und Privatleben können stressig sein.

  • Zwischenmenschliche Differenzen & Streit: Konflikte am Arbeitsplatz oder in persönlichen Beziehungen können emotional belastend sein.

  • Finanzielle Sorgen: Geldprobleme und Unsicherheit über die finanzielle Zukunft können starken Stress verursachen.

  • Perfektionismus: Der Drang, immer perfekt zu sein oder hohe Erwartungen an sich selbst zu haben, kann Stress auslösen.

  • Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit: Ungewissheit über die Zukunft und unvorhersehbare Ereignisse können Stress verursachen.

  • Sozialer Druck: Erwartungen der Gesellschaft und der Peer-Group können psychischen Druck auslösen.

  • Traumatische Erlebnisse: Erfahrungen wie Unfälle, Verluste oder Gewalterfahrungen können langanhaltenden psychischen Stress verursachen.

  • Überlastung mit Informationen: Die ständige Flut von Informationen in der modernen Welt kann zu Informationsüberlastung und Stress führen.

  • Fehlende Kontrolle: Das Gefühl, keine Kontrolle über eine Situation zu haben, kann stressig sein.

  • Trauer und Verlust: Der Verlust von geliebten Menschen im Leben, kann einen extremen Stress verursachen und die Lebensqualität stark beeinflussen.

Physische Faktoren

  • Schlafmangel: Zu wenig Schlaf kann die körperliche und geistige Belastbarkeit beeinträchtigen.

  • Ungesunde Ernährung: Mangelnde Nährstoffe, ein zu hoher Zuckerkonsum oder eine unausgewogene Ernährung können Stress auf den Körper ausüben.

  • Zu viel Koffein: Auch, wenn Kaffe und Energydrinks beliebte Getränke sind, kann ein zu hoher Koffeinkonsum das Stressniveau verstärken.

  • Körperliche Krankheiten: Chronische Erkrankungen oder akute Gesundheitsprobleme können körperlichen Stress verursachen.

  • Lärm: Langfristige Exposition gegenüber lauten Geräuschen kann den Körper belasten.

  • Mangelnde Bewegung: Ein sitzender Lebensstil und Bewegungsmangel können zu körperlichem Stress führen.

  • Medikamenten- oder Drogenmissbrauch: Der Konsum von Substanzen kann den Körper belasten und Stress verursachen.

  • Arbeitsbedingungen: Belastende Arbeitsumgebungen, Schichtdienst, enge, dunkle Büros, … können Stress auslösen.

  • Unfall oder Verletzung: Plötzliche Unfälle oder Verletzungen können den Körper unter Stress setzen.

Was haben Meditation, Tanz & Schlaf mit Stress zu tun?

Nachdem du deine individuellen Stressoren herausgefunden hast, geht es darum, diese zu bewerten. Sich bewusst zu machen, dass man Stressoren nicht immer rational beurteilt, kann dir dabei helfen, zu entscheiden, wie du in der akuten Stresssituation, aber auch in der Zukunft damit umgehen kannst und möchtest. Bei diesem Prozess können dir folgende Strategien und Fragen helfen:

  • Braindump:

    • Diese Technik möchte ich als Erstes aufführen, da sie mich bereits oft aus dem Gefühl der Überforderung herausgeholfen hat. Bei dieser Technik nimmst du dir ein leeres Blatt (physisch, oder in deiner Notiz-App) und schreibst alles auf, was dir gerade in den Sinn kommt und mit deinem Gefühl von Stress in Zusammenhang steht. Am Ende hast du eine Liste, mit der du weiter arbeiten kannst. Du siehst, welche Aufgaben/Dinge jetzt erledigt werden müssen, was vielleicht auch einfach nur einmal aus deinem Kopf heraus musste und was vielleicht gar nicht so wichtig ist, wie du dachtest. Die endlosen Tabs in deinem Kopf sind nach dieser Übung vielleicht schon etwas weniger chaotisch. Damit geht es zu meinem nächsten Punkt…

  • Die Eisenhower-Matrix:

    • Bei dieser Strategie, handelt es sich um ein Konzept, welches deine Stressoren und Aufgaben in eine Matrix einteilt. Wie du unten sehen kannst, werden die Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortiert. Dadurch kannst du dir selber einteilen, welche Aufgaben gerade deine volle Aufmerksamkeit erhalten sollten, und welche du vielleicht erst einmal in den Hintergrund rückst, oder delegierst. (Nutze diese Methode, um die Aufgaben, die du im “Braindump” gesammelt hast zu ordnen.)

    • Delegieren:

      • Mir selbst fällt es oft schwer, Aufgaben zu deligieren und damit Kontrolle abzugeben, doch es spielt eine wichtige Rolle für meinen Umgang mit Stress. Aufgaben, die in der Eisenhower Matrix in die unteren Quadranten fallen, können leichter abgegeben werden und spielen für den Moment keine besonders wichtige Rolle. Dadurch schaffst du dir mehr (mentale) Kapazität und kannst dich auf die Dinge konzetrieren, die wirklich wichtig sind und dich weiter bringen (egal in welchem Lebensbereich).

  • Das Pareto- Prinzip:

    • Nach diesem Prinzip entstehen 80% der Resultate durch die wichtigsten 20% des Inputs. (Demnach sind die anderen 80%, die man in etwas investiert, nur für 20% der Resultate verantwortlich). Konzentriere dich deshalb zuerst auf die Dinge, von denen du weißt, dass sie die größten Resultate bringen werden. Fokussiere dich z.B. zuerst auf die Deadline deiner Abgabe, bevor du beginnst, deine Notizen farbig zu sortieren und ästhetisch zu gestalten. Ein weiteres Beispiel: Bevor du beginnst, dich intensiv mit Supplements auseinander zu setzten, solltest du zuerst darauf achten, u.a. regelmäßig, bunt zu Essen, deinen Alkoholkonsum zu senken und stark verarbeitete Lebensmittel zu reduzieren.

    • Deshalb frage dich: Welche 20% sind wirklich wichtig und was gehört eigentlich zu den anderen 80% der Aufgaben?

  • Sprich darüber:

    • Erinnere dich, dass du nicht alleine bist. Wenn dir der Stress über den Kopf wächst, kann eine Strategie für dich sein, mit einer Freundin, deinem Partner, deinen Eltern, oder Bekannten darüber zu sprechen. Sei ehrlich, wie es dir geht und bitte eventuell sogar um Unterstützung in der Bewältigung deiner Aufgaben.

    • Eine professionelle Therapie zu beginnen, kann ebenfalls eine wertvolle Methode sein, um zu lernen, mit deinem Stress umzugehen. Du lernst dich besser kennen und verstehst, warum du in bestimmten Situationen so handelst, wie du handelst und denkst, wie du denkst.

  • Das richtige Zeitmanagement:

    • Gerade, wenn du dazu neigst, in Momenten der Überforderung zu prokrastinieren, können dir Zeitmanagement- Strategien helfen. Einige Beispiele:

      • Tagesplanung: Plane dir deinen Tag am Vorabend vor.

      • 5-Minuten: Entscheide dich, für nur fünf Minuten an einer Aufgabe zu arbeiten. Du wirst überrascht sein, wie leicht es dir fällt, danach weiter zu machen. (An object at rest continues to stay at rest. An object in motion continues to be in motion)

      • Die Pomodoro-Technik: Arbeite in Intervallen von 25 Minuten, gefolgt von einer kurzen Pause. Nach vier Intervallen machst du dann eine längere Pause.

      • Eat That Frog!: Priorisiere die schwierigste oder unangenehmste Aufgabe zuerst (dein "Frosch") und erledige sie zu Beginn des Tages, oder zu der Zeit, wo du weißt, dass du am produktivsten und motiviertesten bist.

      • Zeitblöcke setzen: Plane feste Zeitblöcke für bestimmte Aufgaben oder Aufgabentypen ein, um Ablenkungen zu minimieren.

      • Single-Tasking: Konzentriere dich auf eine Aufgabe zur gleichen Zeit, anstatt zwischen verschiedenen Aufgaben zu wechseln. Beantworte z.B. alle E-Mails in einem Rutsch, statt 15 mal am Tag zwischendurch.

  • Grenzen setzten & “Nein” sagen:

    • Diese Strategie ist eigentlich sehr leicht verständlich, aber häufig so schwer umzusetzten. Wenn du dich überfordert und gestresst fühlst, aber ständig das Gefühl hast, zu allem Ja” sagen zu müssen, kann es dir helfen, mehr Grenzen für dich zu setzten.

    • Denke immer daran, dass ein “Nein” zu etwas, ein “Ja” für etwas anderes ist. Du wirst merken, dass es dir mit der Zeit immer leichter fallen wird, für dich einzustehen und zu kommunizieren, was du brauchst.

  • Take a break!:

    • Ein Wort. Mit viel Wirkung. PAUSE. Gerade, wenn der Stress besonders intensiv wird, tendieren wir dazu, uns keine Pausen mehr zu erlauben. Es gibt keine freien Tage mehr und jede freie Minute muss möglichst produktiv genutzt werden. Kennst du das? (Ich kenne das Gefühl sehr gut.) Genau in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, sich Pausen zu gönnen, denn ich kann aus eigener Erfahruing sagen, dass dein Körper ansonsten früher oder später an den oben beschriebenen Endstationen ankommt.

  • Selbstfürsorge & Magic 3:

    • Finde drei Dinge, von denen du weißt, dass sie dich in stressigen Momenten entspannen, ins Hier und Jetzt zurück bringen und dich im besten Fall sogar noch glücklich/dankbar machen. Zum Beispiel: Atemübungen, eine Freundin anrufen, fünf Minuten an die frische Luft gehen, eine 10 minütige Arbeitspause machen, …

Im Folgenden spreche ich noch einige klassische Techniken und Ansatzpunte zur Stressreduktion an. Auch, wenn diese sehr bekannt sind, ist es mir wichtig, diese hier noch einmal aufzuführen, damit wir alle auf dem gleichen Stand sind und nichts vergessen wird.

  • Bewegung:

    • Ganz egal, ob du sportlich bist, oder dich eher als Couch-Potato identifizierst, Bewegung kann jeder und es hat etliche Vorteile. Es geht nicht darum, jeden Tag einen Halbmarathon zu laufen, dein Körpergewicht zu stemmen, oder Profi-Sportler zu werden. Vielmehr ligt der Fokus darauf, eine Form der Bewegung zu finden, die zu dir und deinem Lebensstil passt. Dabei ist es ganz egal, wofür du dich entscheidest.

      • Tanzen (es gibt tolle Videos online, oder Kurse, die du besuchen kannst)

      • Spazieren gehen

      • Gewichtstraining (dies ist besonders wichtig, je älter man wird)

      • Home-Workouts

      • Joggen

      • Pilates

      • Yoga

      • Team-Sportarten (diese haben den Gemeinschafts-Faktor direkt inbegriffen:)

      • ….

  • Mentale Entspannungstechniken:

    • Diese Art der Entspannungstechnik, kann leicht in den Alltag integriert werden. Oftmals reichen bereits wenige Minuten, um einen deutlichen Unterschied zu spüren :)

    • Meditation

      • Beginne klein und starte mit fünf Minuten am Tag ( tolle Meditationen findest du z.B. bei YouTube, Headspace oder Calm (Werbung wegen Markennennung))

    • Atemübungen

      • z.B. Box-Breathing oder längeres Aus-als Einatmen

    • Achtsamkeit & im Hier-und-Jetzt sein

      • Probiere im Alltag und in den kleinen Dingen in deinem Leben aufmerksamer auf das zu sein, was ist. Achtsamkeit hängt zudem eng mit dem Konzept des “Single-tasking” zusammen.

    • Dankbarkeit

      • Ein Dankbarkeit-Tagebuch kann ein guter Weg sein, um dich täglich daran zu erinnern, wofür du dankbar sein kannst. Die Herausforderungen, Enttäuschungen und der Stress verschwinden dadurch nicht (was vollkommen okay ist), aber in dem Moment, in dem du dankbar bist, ist es fast unmöglich, gleichzeitig herausfordernde Emotionen zu spüren. Probier es doch einfach mal aus:)

Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That’s why we call it ‘The Present’
— Eleanor Roosevelt
Breathe. Let go. And remind yourself that this very moment is the only one you know you have for sure.
— Oprah Winfrey
You don’t have to see the whole staircase, just take the first step.
— Martin Luther King

Meine Lektionen aus diesem Jahr

Hinter mir ligt ein herausforderndes Jahr mit wirklich vielen Höhen und Tiefen und auch, wenn es mir schwer fällt diese Wahrheit immer zu sehen, weiß ich, dass mir auch das zum Guten dienen kann und wird. Allein, dass ich diese Website schreiben darf und mich entschieden habe, meine Geschichte zu teilen, wäre ohne die Tiefen in diesem Jahr wahrscheinlich keine Realität geworden. Stress, Anspannung und Ungewissheit waren dieses Jahr ein ständiger Begleiter und auch ich musste (und muss) lernen, damit besser umzugehen. Für mich sind meist Gedanken über die Zukunft und Dinge, die in der Zukunft liegen (können) der Auslöser für Stress und Sorgen. Auch, wenn ich weiß, dass dieser Stress, oder das ständige Gedanken machen meine Zukunft nicht beeinflussen kann, kann ich es oft nicht vermeiden. Es ist dieses Jahr deutlich besser geworden, aber ich erwische mich doch immer wieder dabei, dass ich mich wegen Dingen stresse, die noch gar nicht passiert sind und wahrscheinlich auch niemals passieren werden. Für mich sind Atemübungen, Sport, ein gutes Zeitmanagement und Gespräche mit meinem Liebsten die bisher besten Wege, um den Stress, wenn er auftritt, schnell loszuwerden. Außerdem war 2023 ein Jahr für mich, in dem ich besser darin geworden bin, “Nein” zu sagen und Grenzen zu setzten. Ich weiß, dass ich auf einem guten Weg bin, aber es ist mir wichtig, dass ich kein Bild von mir vermittle, in dem es so aussieht, als häte ich das Leben bereits durchgespielt :)

Deine Challenge

Nachdem du diesen Blog gelesen hast, möchte ich dir eine kleine Challenge mit auf den Weg geben. Mir fällt es manchmal schwer, die Dinge, die ich lese und lerne direkt umzusetzen. Vielleicht kennst du das auch. Das Wissen ist oft schön und gut, aber denkst du, dass es dir auch in deinem Leben weiter helfen kann?! Ich denke ja! Es kommt allerdings darauf an, wann du damit beginnst. Ich sehe meine größte Erfolge in der Umsetzung neuer Gewohnheiten, wenn ich direkt nach dem Lernen/Lesen/ Hören damit beginne, sie in mein Leben zu integrieren. Wenn ich zu lange warte, vergesse ich leider Vieles recht schnell wieder. Deshalb kommen hier einige konkrete Schritte, wie du heute deinen Stress minimieren und deine Reaktion auf Stressoren verbessern kannst.

  1. Bewusstsein: Mache dir Deine persönlichen Stressoren bewusst und schreibe Sie auf.

  2. Reflektiere für dich, welche der oben aufgeführten Stresssymptome gerade am präsentesten sind und zusätzlich, wann, welche Symptome auftreten. (Unterschiedliche Stressoren, können andere Stressreaktionen hervorrufen)

    Mache dir zudem klar, ob es sich um Warnsignale, oder vielleicht bereits um “Endstation-Symptome” deines Körpers handelt.

  3. Gegenmaßnahmen: Ließ die Liste mit möglichen stressreduzierenden Maßnahmen, die ich oben aufgeführt habe und suche dir drei Wege aus, von denen du denkst, dass sie deinen Stress nachhaltig reduzieren können. Besonders empfehleswert ist es, wenn du sowohl Möglichkeiten wählst, die die Entstehung von Stress verhindern (z.B. die Eisenhower-Matrix) als auch Wege, um die Anspannung und Überforderung in akuten Stresssituationen zu minimieren (z.B. Atemübungen, Pausen oder Spaziergänge).

  4. Hilfe: Wenn dir nach dem Lesen dieses Blogs bewusst geworden ist, dass dein Körper bereits an einer Endhaltestelle angekommen ist, möchte ich dir ans Herz legen dir professionelle Hilfe zu suchen, da es sich dabei teilweise um ernstzunehmende Krankheiten handelt, die man ohne Unterstützung nur schwer wieder in den Griff bekommt.

    Ich möchte dich auf deinem Weg unterstützen und stehe dir in deiner individuellen Situation gerne zur Seite. Schreibe mir dafür gern eine E-Mail (wholesomenessbycelina@gmail.com), oder kontaktiere mich HIER.

Einige weitere meiner liebsten Quotes

(die einen Bezug zu “Stress” haben)

We suffer more often in imagination than in reality.
— Seneca
Our anxiety does not come from thinking about the future, but from wanting to control it
— Kahlil Gibran
We must be willing to let go of the life we have planned, so as to have the life that is waiting for us.
— E.M.Forster
Beware of destination addiction...until you give up the idea that happiness is somewhere else, it will never be where you are
— Robert Holden
Gratitude turns what we have into enough.
— Aesop
Great things are done by a series of small things brought together.
— Vincent van Gogh
Journey before destination
— Brandon Sanderson
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Für die Tage, an denen du nicht in den Spiegel schauen kannst